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Hopfen und Malz – Hobbybrauer kosten ihre süffigen Kreationen

Quelle: Erlanger Nachrichten vom 14.09.2011

Die Erlanger Hobbybrauer trafen sich in der Frauenauracher Klostermälzerei zum Erfahrungsaustausch: Vorne die "Chefs" Kurt-Maria Adler, der dem Verein zur Forderung der fränkischen Braukultur vorsitzt, 'Stephan Bergler (Klostermalz), Georg Gulden, Willy Paulsen und Andreas Sperr (beide Vierbräu) und Jürgen Sommer. Quelle: Erlanger Nachrichten vom 14.09.2011
Die Erlanger Hobbybrauer trafen sich in der Frauenauracher Klostermälzerei zum Erfahrungsaustausch: Vorne die „Chefs“ Kurt-Maria Adler, der dem Verein zur Forderung der fränkischen Braukultur vorsitzt, ‚Stephan Bergler (Klostermalz), Georg Gulden, Willy Paulsen und Andreas Sperr (beide Vierbräu) und Jürgen Sommer. Quelle: Erlanger Nachrichten vom 14.09.2011

ERLANGEN – Es war eine Gruppe von 30 Idealisten, die sich für die alte Handwerkskunst des Bierbrauens und dessen Brauchtum und Kultur interessierte und darum am 2. Februar 2002 den „Verein zur F6rderung der fränkischen Braukultur“ gründete. Heute sind in diesem Verein 126 Hobbybrauer vereint, bei denen weder Alter noch Geschlecht oder Herkunft eine Rolle spielen. Und Biertrinker müsse man auch nicht sein, sagt der heutige Vorsitzende, der Malermeister Kurt-Maria Adler aus Möhrendorf.Das ab er scheint hypothetisch, denn Bier trinken sie alle, zumindest beim Sommerfest im Hof der Klostermälzerei in Frauenaurach.

Professionelle Amateure

400 Halbe haben die Hobbybrauer dort zur Verköstigung angekarrt und sich dafür Kreationen ausgedacht, die auch Ehrengast Peter Kitzmann fast vor Neid erblassen lassen. Er holt sich bei den Hobbybrauern nicht nur Anregungen sondern liefert aus der eigenen Produktion auch die Hefe für die privaten Brauer, die er gerne unterstützt. Das Malz erhalten sie von der Klostermälzerei in Frauenaurach, die extra kleine Portionen für die Hobbybrauer bereithält. „Das sind alles professionelle Bier-Amateure“, freut sich Mälzerei-Chef Stephan Bergler. Ihrer Kreativität müsse man weiter Flügel verleihen, und darum ist er seit einem Jahr auch Mitglied im Hobby-Brauverein.

Roggenbier haben die Hobbybrauer zur Verköstigung dabei, Altbier, das mit Weißbierhefe vergoren ist, und auch süffige Weißbiere. 200 Liter dürfe ein Hobbybrauer pro Jahr zollfrei herstellen, müsse das aber selbstredend anmelden, erläutert Kurt-Maria Adler. Einer der fleißigsten im Verein scheint der Frauenauracher Schreinermeister Andreas Sperr zu sein, der zusammen mit Willy Paulsen die „Vierbräu“ gegründet hat. 50 bis 70 Liter setzen die beiden pro Sud an, aber das nur sehr sporadisch, versichern sie. Schließlich dürfe man ja nicht über die 200-Liter-Grenze kommen.

Diverse regionale Feste haben sie aber schon beliefert und mit ihren Gerstensäften zahlreiche Preise gewonnen. „Unsere Hobbybrauer sind immer unter den ersten Platzen, wenn die Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer Bierprämierungen vornimmt“, berichtet Kurt-Maria Adler stolz. In der Kategorie „India Pale Ale“ hat Andreas Sperr im letzten Jahr sogar Platz eins belegt, und mit seinem „Westfälischen Urbock (dunkel)“ wurde er Dritter. Auch seine Mitstreiterin von der Vierbräu, Willy Paulsen, kann es und belegte Platz drei in der Kategorie „Westfälisches Landbier“.

Ob Rumpelstilzchen-Bräu, Alzheimer- Brau, Schirmer-Bräu, Zollhaus-Bräu oder Floriansbräu: Sie alle haben ihre eigenen Rezepte, profitieren auch schon einmal von einem nicht funktionierenden Thermometer, und führen genau Buch über das, was sie beim Ausprobieren einer neuen Kreation gemacht haben. Bei den regelmäßigen Treffen in ihrem Gründungslokal, dem Gasthaus „Zum Schloss“ in Tennenlohe, werden die Erfahrungen dann ausgetauscht.

kds